Jüdische Heimat Thalmässing
Projektsteckbrief:
Förderperiode: 2014-2022
Projektträger: Marktgemeinde Thalmässing
Status: abgeschlossen
LEADER-Förderung: 10.022,67 €
Projektkurzbeschreibung:
Das Projekt ist ein Teilprojekt des Kooperationsprojekts „TACHLES – Spuren jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken“.
Das Projekt "TACHLES - Spuren Jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken“ bezeichnet ein LEADER-Kooperationsprojekt der LAG Monheimer Alb-AltmühlJura e.V. mit dem Projektpartner Stadt Pappenheim und der koordinierenden LAG ErLebenswelt Roth e.V. mit den Projektpartnern Markt Thalmässing sowie der Gemeinde Georgensgmünd. Die Projektumsetzung erfolgt in drei abgestimmten Teilprojekten. Im Rahmen eines LEADER-Kooperationsprojektes sollen die Spuren jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken erfasst und zugleich die Vielfalt jüdischen Lebens dargestellt werden.
Gemeinsame Projektbestandteile
Projektbestandteile, die jeweils von den drei Projektpartnern umgesetzt werden sollen, sind erstens die Erstellung einer gemeinsamen Broschüre zum Thema „TACHLES – Spuren jüdischen Lebens im südlichen Mittelfranken“ in deutscher und englischer Sprache. Zweitens sollen Infotafeln erstellt und zum Teil entlang ehemaliger Totenwege aufgestellt werden. Der dritte gemeinsame Projektbestandteil ist die Teilnahme an dem Medienkompetenzprojekt „Hörpfade“ des Bayerischen Rundfunks. Dabei soll über die VHS jeweils ein Kurs angeboten werden, in dem die Teilnehmenden aus den jeweiligen Kommunen einen Hörpfad zum Themenbereich „jüdisches Leben“ erstellen und anschließend digital veröffentlichen. Die Kosten der Projektbestandteile sind anteilig für jede Kommune zu tragen und mit in die Projektgesamtkosten der einzelnen Teilprojekte eingerechnet.
Projektbestandteile Thalmässing
Erste Hinweise auf jüdisches Leben in Thalmässing lassen sich um die Mitte des 15. Jahrhunderts nachweisen. Gegen Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte die Zahl der hier ansässigen jüdischen Familien ihren Höchststand; mehr als 220 Bewohner in Thalmässing gehörten damals dem mosaischen Glauben an. Ein Friedhofsgelände war um 1830/1832 am südlichen Ortsrand angelegt worden; zuvor hatten Verstorbene auf dem jüdischen Verbandsfriedhof in Georgensgmünd ihre letzte Ruhe gefunden. Der mit einer Mauer umgebene jüdische Friedhof beherbergt aktuell noch relativ viele alte Grabsteine. Die jüdische Geschichte in der Marktgemeinde Thalmässing soll weiter gepflegt und für die Nachwelt erhalten werden. Dazu ist unter anderem die wissenschaftliche Erforschung und Dokumentation der jahrhundertealten hebräischen Inschriften auf den Grabtafeln des jüdischen Friedhofes Thalmässing geplant sowie die Veröffentlichung der daraus resultierenden Ergebnisse im weltweiten Web. Zudem sind Konservierungs-, Reinigungs- sowie Sicherungsarbeiten an den Grabsteinen des jüdischen Friedhofes in Thalmässing geplant.