Eine Mücke auf dem Vormarsch

Experten des Rother Gesundheitsamts informieren: Wie sie die Risiken durch die Asiatische Tigermücke einschätzen und was jeder tun kann
Stand: 07.05.2025

Bssssss… und autsch! Die Mückensaison beginnt. In ihr ist heuer besondere Um- und Vorsicht geboten: Die Asiatische Tigermücke ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Zwar sind in Bayern erst in drei Landkreisen Populationen nachgewiesen, dennoch möchte das Gesundheitsamt Roth-Schwabach über die aggressive, tagaktive und nicht ungefährliche Insektenart aufklären und Handlungsempfehlungen geben. 

„Die Asiatische Tigermücke kann tropische Krankheiten übertragen“, will Dr. Stefan Schmitzer, Chef des Gesundheitsamtes sensibilisieren. Er weiß: In den vergangenen Jahren hat die Verbreitung enorm zugenommen. Das liegt sowohl am Klimawandel und den wärmeren Temperaturen samt milderer Winter auch bei uns als auch am internationalen Reise- und Warenverkehr. 

Die Asiatische Tigermücke ist eine äußerst aggressive Stechmücke, die nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber sticht. Sie wird vor allem von Hautgeruch angezogen und „verfolgt“ ihre Opfer regelrecht – oft bis in ein Auto. Während eine „heimische“ Mücke „statistisch“ zwei Mal pro Stunde sticht, bringt es der tropische Einwanderer auf 48 Mal. Viele Betroffene empfinden dessen Stich zudem als schmerzhafter, oft schwillt die Einstichstelle auch an. 

Während das „nur lästig“ erscheinen mag, kann die ursprünglich im asiatisch-pazifischen Raum heimische Stechmücke auch Überträger verschiedener Krankheitserreger sein. Aktuell gehen Fachleute von rund 20 solchen Erregern aus, darunter die für den Menschen gefährlichen Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren. In Südeuropa sind bereits Krankheitsfälle und auch -ausbrüche von Dengue- (Frankreich, Kroatien) und Chikungunya-Fieber (Italien, Frankreich, Spanien) aufgetreten. Umso wichtiger ist es für Schmitzer, dass „alle dazu beitragen, die Vermehrung einzudämmen.“ Das könne mit einfachen Mitteln geschehen. 

Die Asiatische Tigermücke ist ein Anpassungskünstler und hält sich vor allem in Bodennähe auf. Das Weibchen legt seine Eier dort ab, wo sich kleine stehende Wassermengen befinden. Tigermückeneier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und können teils auch Frost überstehen.

Das Gesundheitsamt gibt folgende Informationen und Handlungsempfehlungen:
Wie erkenne ich eine Asiatische Tigermücke? Es handelt sich um eine relativ kleine Mückenart. Mit einer Größe ist sie von meist nur etwa einem halben Zentimeter und damit kleiner als ein Ein-Cent-Stück ist sie kleiner als viele heimische Arten. Ihr Körper ist schwarz – insofern ist „Tiger“ etwas irreführend - mit deutlich sichtbaren weißen Streifen, mittig am Kopf beginnt eine silbrig-weiße Linie, die sich an der Brust fortsetzt. Die Flügel sind transparent, das letzte Beinglied ist weiß. Stiche sind meist schmerzhafter, die Einstichstelle schwillt oft an. Aufgemerkt: Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit heimischen Mücken - nicht jede dunkle Mücke mit Streifen ist eine Tigermücke.

Was kann man tun? Hilfreich ist, alle für die Mücke als Brutstätten nutzbaren stehenden Gewässer zu vermeiden. Regenfässer oder Vogeltränken werden idealerweise mindestens wöchentlich restlos entleert. Zudem sollten Behälter wie Eimer oder Gießkannen so aufbewahrt werden, dass sich darin kein Regenwasser unbemerkt ansammeln kann.

Wenn ich eine verdächtige Mücke finde? Das Gesundheitsamt steht bei einem Verdachtsfall als Ansprechpartner zur Verfügung und würde einen Fund auch entgegennehmen. Dieser wird dann ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eingeschickt. Das können Bürger aber auch selbst übernehmen. Wie das genau geht, ist auf der Homepage des LGL unter dem Stichwort Stechmückenmonitoring nachzulesen.

Was passiert, wenn die Asiatische Tigermücke nachgewiesen wird? Dann muss zunächst geklärt werden, ob es sich um einen Einzelfall oder eine Population handelt. Dafür werden Fallen aufgestellt, die dann regelmäßig geleert und kontrolliert werden – zuständig ist das Landratsamt. Dieses würde auch die Bekämpfung einer Population übernehmen.

Weiterführende Informationen (extern)

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