Babys besser betreuen
Landratsamt bot einen Qualifizierungskurs für Kindertagespflegepersonen an
Stand: 19.01.2025
Sich um Säuglinge und Kleinkinder zu kümmern, ist eine Herausforderung. Erst recht, wenn es nicht die eigenen sind und man somit zudem eine ganz besondere Verantwortung hat. Für beides sind Kindertagespflegepersonen aus dem Landkreis nun noch besser gerüstet. Sie haben 88 Unterrichtseinheiten Fortbildung investiert, um die Kleinsten künftig noch besser betreuen zu können. Und zugleich für eine Premiere gesorgt.
Das Sachgebiet Frühe Hilfen am Landratsamt organisierte erstmals in Eigenregie einen Qualifizierungskurs, der für Tagespflegepersonen Voraussetzung für die Betreuung von Jungen und Mädchen unter einem Jahr ist. Ehe es soweit war, drückten die beiden Pädagoginnen Nina Schöppner und Linda Münch selbst „die Schulbank“, um sich mit Vermittlung der Schulungsinhalte intensiv vertraut zu machen. Geschult wurden vier Kernbereiche: Grundbedürfnisse im ersten Lebensjahr, Feinfühligkeit, Feinzeichen und Bindungen.
Sachgebietsleiterin Nina Schöppner war nicht nur von der Resonanz – zehn der aktuell 16 Tagespflegepersonen im Landkreis nahmen teil –, sondern auch der intensiven Mitarbeit begeistert. „Zu nahezu allen Fragestellungen haben die Teilnehmerinnen Praxiswissen eingebracht“, berichtet sie. Auch in den Pausen und Randzeiten wurde sich „mega viel“ ausgetauscht. Schöppner ist sich sicher, dass sich die Frauen noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt haben.
Gerade dieses Netzwerken erachtet Landrat Ben Schwarz als wertvolle Ergänzung zu den fachlichen Informationen, die die Betreuungspersonen im Kurs bekommen haben. Für ihn ist die Kindertagespflege eine wertvolle Ergänzung zu den trägergeführten Einrichtungen, die „der Landkreis nicht missen möchte“. Und die nicht zuletzt dank Kursen wie dem jetzt abgeschlossenen und dem Willen der Teilnehmerinnen, diesen anzunehmen, auf hohem Niveau stattfindet.
Um einzelne Inhalte zu vertiefen, wurden auf Wunsch der Gruppe zwei Referentinnen kurzfristig als Ergänzung eingeladen. Nina Schöppner konnte dank ihres guten Netzwerks – sie ist Ansprechpartnerin der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi - Netzwerk frühe Kindheit) – eine Trageberaterin sowie eine Kinderkrankenschwester gewinnen.
Neben fachlichem Wissen nahmen viele Teilnehmerinnen eine große Portion Selbstbewusstsein mit. Schließlich war eine Präsentation Bestandteil der Fortbildung „So manche ist über sich hinaus gewachsen“, sagt Nina Schöppner anerkennend, die mit dem Kurs(verlauf) sehr zufrieden ist.
Damit die Frauen gestärkt in ihre künftige Aufgabe starten können, erhielten sie neben ihren Zertifikaten und Glückwünschen auch eine geballte Ladung Vitamine in Form einer Flasche „Landkreisapfelsaft“.
Hintergrund: Die Kindertagespflege ist neben Krippen, Kindergärten und Horten im Landkreis eine wichtige Säule bei der Kinderbetreuung. Durch die kleinere Gruppengröße von maximal fünf gleichzeitig anwesenden Kindern und individuelleren Zeiten können Familien so auf ein passgenaues Betreuungsangebot zurückgreifen.
Wer sich für diese Art der Betreuung oder die Qualifizierung zur Tagespflegeperson interessiert, kann sich an das Sachgebiet Frühe Hilfen am Landratsamt wenden. (Kontaktdaten untenstehend)