Der Challenge & sein großes Herz

5000 Euro für die Aktion „Weihnachten für alle“ – Warum eigentlich? Alice Walchshöfer hat es Landrat Ben Schwarz verraten
Stand: 21.12.2025

Der Challenge, klar, das ist Hochsommer, mitunter sogar Hitze, das sind begeisterte Massen, das ist Jahr für Jahr ein fantastisches Rennwochenende. Aber der Challenge und Weihnachten? Dazu fällt nur wenigen etwas ein. Dabei gibt es da eine ganz besondere Verbindung, die die Welt von vielen Menschen zum Fest etwas heller macht. Wie genau, ließ sich Landrat Ben Schwarz von Alice Walchshöfer erklären.

Schon zum siebten Mal unterstützen die Challenge-Erfinder die Aktion „Weihnachten gemeinsam“. Der Grund ist schnell zusammengefasst: „Wir sind Familienmenschen und möchten, dass möglichst viele Landkreisbürger Gemeinschaft erleben können“, formuliert es Alice Walchshöfer. Ben Schwarz greift das Wort Gemeinschaft auf, für ihn schließt sich damit ein Kreis. „Genau das bietet ihr tausenden von Menschen rund um das Rennen.“ Roth sei eben mehr als ein Wettkampf.

5000 Euro wird das Team des Rother Triathlons für die Aktion wieder überweisen. „Einfach nur stark!“, fasst Landrat Schwarz das Engagement zusammen, dass – so seine Überzeugung – ein Zeichen ist, dass Menschen nicht im Abseits stehen gelassen werden. Wichtiger aber ist der direkte Effekt: Frauen, Männer, Kinder, Familien kommen zusammen und verleben unbeschwerte Momente. „Ganz ehrlich: Kann Weihnachten schöner übersetzt werden?“

Emotionen. Für Ben Schwarz sind sie es, die den Challenge mit „Weihnachten gemeinsam“ verbinden. „Ihr könnt Gefühle“, attestiert er, nicht umsonst trüge Roth den Beinamen Triathlon-Traumfabrik.  Alice Walchshöfer kennt Gründe: Die Verwurzelung im Landkreis durch viele private Gastgeber, die Home-Stays anbieten, der Charakter als Familienerlebnis. „Wir haben Enkel als Helfer, deren Großeltern schon geholfen haben, oder das sogar noch tun.“ Nicht zuletzt spiele der Zusammenhalt auf allen Ebenen eine entscheidende Rolle. Zum ersten Mal richtig spürbar gewesen wurde das nach dem Lossagen der Rother von der Marke Ironman. „Da gab es eine Menge Zuspruch“, erinnert sich die Queen Mom – so der ihr liebevoll verliehener Titel.

„Wir wollten was in den Landkreis zurückgeben“, erläutert Alice Walchshöfer die Motivation für das Engagement in der Sache. Bestes Argument seien schon die über 7500 freiwilligen Helfer (geschätzt kommen rund 6500 von ihnen aus dem Landkreis), die das größte Langdistanzrennen der Welt erst möglich und machen und ihm diesen speziellen Charakter geben. Nicht vergessen hat sie auch die Unterstützung und Sympathie, die ihr und ihren Kindern nach dem Tod ihres Mannes Herbert 2007 entgegengebracht wurde.

Hinzu kommt der Wunsch, dass zum Fest allen zumindest Stunden der Gemeinschaft ermöglicht werden. „Niemand sollte einsam sein müssen“, unterstreicht die Grande Dame des Rother Triathlons voller Empathie. „Das ist uns ein Herzensanliegen.“ Noch einmal kommt die Rede auf den viel zu früh verstorbenen Challenge-Vater. „Wo es ging und geht, wollen wir gerne was tun“, zitiert sie dessen Philosophie, die für sie zugleich Auftrag ist.

„Weihnachten gemeinsam“ wurde 2016 das erste Mal gefeiert. Die Veranstaltungen werden organisiert von ‚für einander‘, der Kontaktstelle für bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Roth im Zusammenspiel mit vier „Kümmerinnen“ in den vier Kommunen, die Feiern ausrichten. Neben gutem Essen werden unterschiedliche Programmpunkte organisiert, Musik, eine Geschichte – in Roth war im vergangenen Jahr eine Foto-Box der Renner.

„Das ist für viele Menschen eine tolle Sache“, fasst Landrat Ben Schwarz das zusammen, was er von Queen Mom – als er sie als solche bezeichnet, erntet er übrigens ein herzhaftes Lachen – zu hören bekommt. Die hat über die Spende für 2025 gleich noch ein Geschenk in Form eines Weihnachtsversprechens dabei: „Wir müssen das unbedingt beibehalten.“

Seit einigen Jahren schaut die Trägerin des Bayerischen Verdienstordens, die erst kürzlich für ihr Lebenswerk mit dem renommierten Triathlon Award ausgezeichnet wurde, persönlich bei den weihnachtlichen Treffen vorbei. „Das sind immer sehr schöne Momente“, berichtet sie Ben Schwarz. Und sie freut sich mit. Von vielen wisse sie, dass sie alleine leben oder sich ein Festessen nicht leisten könnten.

Primär gehe es aber nicht um Bedürftigkeit, sondern um Gemeinschaft, betont sie. Folglich dürfe jeder kommen, dem danach ist. Entsprechend durchgemischt ist das Publikum. Senioren, Alleinerziehende, Familien, jüngere Singles… „Auch das macht die Veranstaltungen aus. Da werden Kontakte geknüpft, da wird gemeinsam gelacht, da gibt es ruhige Momente, Begegnungen, Gespräche, gute Gefühle.“ Weihnachtsmomente eben.

Gut zu wissen: Weihnachten gemeinsam ist 2016 als Projekt verschiedener sozialer und kirchlicher Organisationen, Ämtern und Seniorenbeauftragten gestartet und wird mittlerweile von der Kontaktstelle füreinander im Landratsamt organisiert. In den einzelnen Gemeinden sind Ariane Winter (Büchenbach), Magdalena Kuhn (Schwanstetten), Brigitte Reinard (Roth) sowie Doris Winter (Thalmässing) wichtige Stützen bei der Umsetzung. Federführend ist der Förderverein FUBE („Förderverein zur Unterstützung des Bürgerschaftlichen Engagements" im Landkreis Roth), der auch die Spenden entgegen nimmt.

Die Spende vom Team des DATEV Challenge Roth ist nur dank der Triathletinnen und Triathleten möglich, die durch ihre Teilnahme beim „Late Entry Draw“ – also bei der letzten Anmeldemöglichkeit für das Rennen 2026 – für regionale Projekte gespendet haben. Mit den Erlösen werden neben Weihnachten gemeinsam auch noch weitere Initiativen unterstützt, wie die Kinder- und Jugendfeuerwehren in Roth und die Erweiterung des Spielplatzes in Hausen bei Greding. Insgesamt kamen hier in diesem Jahr 18 310 Euro zusammen, die für den guten Zweck eingesetzt werden.

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