Wer richtig heizt, spart Geld
Energieagentur ENA des Landkreises gibt Tipps
Stand: 31.12.2024
Einsparungen von zehn bis 20, in Einzelfällen sogar bis zu 30 Prozent. Wenn das nicht gut klingt. So hoch jedenfalls schätzen die Experten des Landratsamts die Möglichkeiten zum Energiesparen in jedem Haushalt ein. Die beginnen mit einem einfachen Schritt.
„Der einfachste Weg, Heiz- und Stromkosten zu sparen, ist bewusst zu heizen und nicht benötigte Verbraucher abzuschalten“, sagt Dieter Tausch von der Energieagentur ENA. Was nicht bedeutet, dass man in den eigenen vier Wänden „frösteln“ oder sich mit kaltem Wasser duschen muss. Oft bringen bereits eine verbrauchsorientiert eingestellte Heizungsregelung, dichte Fenster, Vermeidung des „Stand by“-Modus und ein vernünftiges Nutzerverhalten große Effekte.
Nicht alle Bereiche und Räume benötigen gleich hohe Temperaturen. Empfohlene Raumtemperaturen sind 20 bis 24 Grad für Badezimmer, 20 bis 23 für Wohn- und Kinderzimmer oder Büro. Für Küche oder Hobbyräume reichen 18 bis 20 Grad, noch kühler darf es im WC (16 bis 18°C) sowie Treppenhaus/Flur mit 15 bis 18 Grad sein, wissen Tausch und seine Kollegen von der unabhängigen Energieberatungsagentur des Landkreises. Sie ergänzen, dass jedes Grad höhere Raumtemperatur durchschnittlich etwa sechs Prozent mehr Heizenergie benötigt.
Was oft unterschätzt wird: Wer die Innentüren schließt, kann jeden Raum für sich auf die gewünschte Temperatur erwärmen. Dadurch wird zudem vermieden, dass warme und feuchte Luft, etwa aus dem Badezimmer, in angrenzende kühlere Räume dringt. Das kann problematisch werden, da das Abkühlen der warmen Luft zur Ansammlung von Feuchtigkeit an kühlen Stellen führen kann und Schimmelbildung begünstigt.
Ein Beitrag zum Sparen ist es auch, die Zimmer Räume nur zu der Tageszeit auf „Wohlfühltemperatur“ zu heizen, in der sie auch genutzt werden. In den übrigen Zeiten sind 16 bis 18 Grad auch im Kinderzimmer oder Büro ausreichend. „Hier sind digitale Thermostate hilfreich“, betont Dieter Tausch.
Der Energieberater empfiehlt zudem eine zentrale Heizungssteuerung. Mit der können beispielsweise in der Nacht die Temperauren im gesamten Haus gesenkt werden. An modernen Heizungssteuerungen können in der Regel die gewünschten Zeiten für jeden Wochentag einzeln eingestellt werden.
Heizanlagen leisten in den Wintermonaten Höchstleistungen und verdienen somit auch eine regelmäßige Wartung durch Fachpersonal. Der angenehme Nebeneffekt: gewartete Anlagen erzeugen bei weniger Verbrauch angenehme Heizwärme und halten länger. Die Pflege sollte auch das regelmäßige Entlüften des Wärmeverteilsystems beziehungsweise der Heizkörper umfassen.
Die ENA hat noch einen Tipp: Zugestellte Heizkörper und Heizflächen können einen Raum nicht effizient bedienen. Zumal dies dazu führt, dass das Thermostat oder die Raumtemperaturregelung höher eingestellt werden muss. In der Folge erwärmt die Heizung unnötig mehr Wasser und die Umwälzpumpe fördert mehrere 100 Liter mehr durch das System als eigentlich nötig. Mehr Heizungswasser zu erwärmen, bedeutet höheren Energieverbrauch, dadurch höhere Heizkosten und entsprechend höheren Stromverbrauch. Empfohlen werden 50 Zentimeter Mindestabstand zu Möbeln. Ratsam kann auch ein Kürzen der Vorhänge sein, damit die Raumluft ungehindert an den Heizkörpern entlang streifen kann.
Wer die Tipps beherzigt, kann nicht nur Geld sparen, sondern tut zugleich der Umwelt etwas Gutes, sensibilisiert Dieter Tausch.
Frei nach dem Motto: Die beste Kilowattstunde ist die, die nicht benötigt wird.
ENA-Roth
Unabhängige EnergieBeratungsAgentur
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