Faire Produkte rücken beim Challenge in den Fokus

Es ist eine Premiere in mehrfacher Hinsicht: Erstmals präsentiert sich der Fairtrade Landkreis Roth auf der Challenge-Expo, erstmals treten die Weltläden Roth, Hilpoltstein und Rednitzhembach Seite an Seite auf, um das Thema Faire Produkte einem breiten Publikum schmackhaft zu machen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Herzstück des Messesortiments nämlich war die Schokolade, die als erste Edition eigens für den Challenge kreiert worden war. Natürlich mit dem Ziel, im kommenden Jahr die zweite Auflage mit neuem Motiv zu präsentieren. Das hörte Landrat Ben Schwarz nur allzu gerne, als er dem Stand am Eröffnungstag einen Besuch abstattete.

„Eine tolle Sache!“, zeigte er sich voll des Lobes für die Idee, die bei einem Runden Tisch zum Thema Fairtrade entstanden war. „Was passt da besser als diese Messe?“, fragte Schwarz und beantwortete sie gleich selber. Zum einen der Termin des Challenge inmitten der Fair Trade Wochen des Landkreises, dann die Frequenz der Ausstellung und zuguterletzt das Klientel. „Hierher kommen Menschen, die auf Ernährung und ihren Körper achten“, meinte Schwarz. Und die sollten – wie alle Besucher – sensibilisert werden, dass es viel auch „in fair“ gibt.

Den Ehrenamtlichen der drei Weltläden, die sich mit der Standbetreuung abwechseln, machte er ein großes Kompliment. Nicht nur, weil sie Stunden opfern. „Sie leisten das ganz Jahr über Großartiges!“. Das Thema an den Mann oder die Frau zu bringen, sei echte Kärnerarbeit, die nicht hoch genug geschätzt werden könne.

Die Auswahl an Produkten, die als Standardprogramm in den Läden zu finden sind, war zum Großteil auf die Sportler zugeschnitten, erläuterten Annette Spiegel, Ursula Kann und Gabriele Stahl vom Weltladen Roth, der den Auftakttag wuppte. Über Energieriegel, Nüsse, getrocknete Früchte (ein Markenzeichen des Hilpoltsteiner Pendants) und Orangensaft hinaus hatten sie Geschenkkörbe dabei, in denen neben der besonderen Schokolade (die es auch in Stadt-Roth-Grußausführung gibt) und der Kaffeemischung „Rothe Bohne“ auch Informationsmaterial enthalten ist. „Das faire Mitbringsel schlechthin“, rührten die drei Frauen die Werbetrommel. Doch es gibt auch Armbänder, die aus Fangnetzen hergestellt wurden, umweltfreundliche Trinkbecher, Taschen, Fächer („der Sommer kommt wieder“) und mehr.

Damit die Aktion Nachklang findet, hat das Team um „Chefinitiator“ Andreas Waßmuth beschlossen, den Erlös der Landkreisaktion „Jeder Bürger ein Euro“ zukommen zu lassen. „Für ein Projekt in einem Entwicklungsland“, wie die Ehrenamtlichen betonen. Damit da ein erkleckliches Sümmchen zusammen kommt, hat unter anderem edeka Fischer in Roth Lebensmittel wie Kekse und Saft aus seinem Lager umsonst zur Verfügung gestellt.

Eine optische Aufwertung erfährt der Stand durch das Eine-Welt-Netzwerk Bayern, das sich an den Kosten für ein Banner beteiligt hat, auf dem sich alle Kooperationspartner wiederfinden. Das macht gut aufmerksam, wer sich da aller zusammengetan hat im Sinne der guten Sache, bei der es längst um mehr geht als um gerechte Löhne. „Es sind die großen Fragen unserer Zeit“, verdeutlicht Ben Schwarz: Die Herausforderungen durch den Klimawandel, aber auch die Erkenntnis, dass jeder Einzelne mit seinem Einkaufsverhalten etwas verändern kann.

Andrea Persson, die im Landratsamt die Fairen Wochen organisiert, zeigte sich begeistert über die Bereitschaft zur Teilnahme – sowohl, was die Standbetreuung betrifft, als auch die Bereitschaft, sich mit anderen Aktionen und Projekten im Aktionszeitraum zu präsentieren. Denn darum geht es (auch): Bewusstsein schaffen, auf der großen (Triathlon-)Bühne. „Nur dann wird sich etwas ändern“, sind alle Akteure sicher.