Starke Seiten für Senioren

Landkreis legt Ratgeber für die Generation 60 + neu auf – mit erweitertem Inhalt und Texten in leichter Sprache
Stand: 06.12.2025

Sehr sympathisch kommt er daher, der neue Seniorenratgeber des Landkreises Roth

Das hat zum einen mit zwei Rudis und einer Gisela zu tun, die den Lesern auf dem Titelbild zeigen, dass „60 plus“ auch balancierend auf einer Hängebrücke stattfinden kann - noch dazu mit einem Lächeln. Die authentischen Fotomodelle aus dem Landkreis sind nicht das einzige, das die fast 180 Seiten umfassende Broschüre zu etwas Besonderem macht.

Die überarbeitete und mittlerweile schon neunte Auflage hat sich ein großes Ziel gesetzt: Möglichst alle zu erreichen. Umgesetzt wird das zum einen durch den Einsatz leichter Sprache in einigen Kapiteln, zum anderen durch Verweise auf Stellen und Angebote, die bisher noch nicht enthalten waren.

In intensiver Arbeit hat der Fachbereich „Für einander“ – Ehrenamt & Senioren um Kerstin Gräf und Carmen Fuhrmann Informationen zu Hilfs- und Beratungsangeboten, Medizin, Wohnraumberatung, Unterstützung im sozialen Umfeld, Vergünstigungen, Rechtliches und auch Fragen zu Betreuung, Pflege und dem nahenden Lebensende zusammengestellt. „Ein beeindruckendes Gesamtwerk“, urteilte Landrat Ben Schwarz, als er die „Erstausgabe“ der Nummer neun überreicht bekam.

Er ist von der Druckversion gleichermaßen wie von dem nachgekoppelten Online-Angebot überzeugt. „Wir müssen alle Wege gehen, um Menschen zu erreichen, denen Hilfe gut tut“, betonte er, und zwar „egal, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht.“ Oft komme Familie, Freunden oder Nachbarn eine wichtige Funktion im Erkennen von Unterstützungsbedarf und Vermittlung zu. Was im Umkehrschluss bedeute: Je weiter verbreitet der Ratgeber sei und je öfter er zur Hand genommen werde, umso besser gehe es den Menschen. „Das sollte Antrieb genug sein.“

Hilfe zuzulassen, sei vielfach nicht einfach, das wisse er aus dem eigenen Bekanntenkreis. „Ist die Hemmschwelle überschritten, entwickelten sich oft viele neue Perspektiven und ein Mehr an – wenn auch oft anderer Lebensqualität“, sagt er mutmachend.


Neu durchdacht ist der Aufbau, der sich an den Lebensphasen orientiert. Los geht es mit dem Kapitel „Aktive Senioren“, das Beratungsangebote für ehrenamtliches Engagement – im Übrigen „eine gewinnbringende Tätigkeit nicht nur im Ruhestand“, wie das Team weiß – gleichermaßen vorstellt, wie sportliche-, Bildungs- oder Freizeitangebote. Breiten Raum nimmt der Bereich Information, Beratung und Hilfe ein. Der reicht von Hinweisen zur Wohnraumberatung über Entlastungen von Pflegenden, von Telefonseelsorge über Anlaufstellen für Suchtkranke bis zu Ansprechpartnern für Menschen mit Migrationshintergrund. Enthalten ist auch ein Überblick über Sozialleistungen, Vergünstigungen und Fördermöglichkeiten. Antworten und weiterführende Tipps gibt es auch zu rechtlichen und medizinischen Fragen. „Wir haben versucht, möglichst das ganze Spektrum abzudecken“, verdeutlicht Carmen Fuhrmann.

Dafür wurde so gut wie jeder Text überarbeitet. Aus diesem Grund ist die Kreisklinik mit einem speziell auf ältere Klienten ausgerichteten neuen Beitrag vertreten. Zudem werden die Palliativversorgung sowie Betreuungsmöglichkeiten, Pflegedienste und Wege der Unterstützung im häuslichen Bereich vorgestellt. Die Models aus dem Landkreis sollen zudem beitragen, den Themen eine lokale Note zu geben, anders ausgedrückt: „Wir wollen Menschen aus dem Landkreis zeigen, die aktiv ihren dritten Lebensabschnitt angehen“, so Kerstin Gräf.

Eine der ersten Reaktionen eines Ü60jähren aus dem Landkreis, der den druckfrischen Ratgeber zum ersten Mal in der Hand hielt, war: „Es ist schon großartig, was es für Angeboten für uns im Landkreis gibt und in dieser Broschüre toll zusammengetragen wurde.

Zurück zu den Fakten: Auf der hinteren Umschlagseite findet sich eine herausnehmbare Notfallkarte (für den Geldbeutel), die dem Rettungsdienst oder Arzt im Notfall wichtige Hinweise liefern kann. Der neue Ratgeber ist auch online auf der Homepage des Landratsamtes zu finden (siehe unten). Neu ist hier die Vorlesefunktion, um noch mehr Menschen einen Zugang zu den Informationen zu ermöglichen.

Der gleiche Gedanke steht hinter den zehn Themenbereichen, die von einem Fachbüro zusätzlich in „leichte Sprache“ übertragen wurden. „Es gibt Menschen, für die komplizierte Formulierungen eine Hürde sind. Uns war es wichtig, allen Menschen den Zugang zu komplexen Themen zu ermöglichen“, weiß Amelie Roder vom Regionalmanagement im Landratsamt, das die Broschüre maßgeblich unterstützt und mitfinanziert hat.

Service ist grundsätzlich ein Anspruch, dem die „Macherinnen“ gerecht werden wollten und wollen. „Wir würden uns wünschen, dass die Broschüre am Esstisch liegt, weil man ihn jederzeit zur Hand haben möchte.“ Deswegen haben sie sich eine Menge Gedanken zu Formaten, Schriftgrößen und Haptik gemacht.

Aber auch nicht mehr als das, geht es doch vorrangig darum, Landkreisbürger plus-minus 60 direkt oder über ihre Kinder, Betreuer, Kümmerer zu informieren.

Gutes Stichwort. Die neue Broschüre liegt in Rathäusern und öffentlich zugänglichen Orten in den Gemeinden aus und ist auf der Homepage zu finden. Interessierte Einrichtungen und Dienste können sich gerne melden, wenn sie Exemplare zur Auslage wünschen. Wer nun gar nicht an ein Exemplar kommt, kann sich auch telefonisch unter untenstehendem melden. Dort werden auch weitere Fragen zum Thema beantwortet.

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