
„Poesie für Vielfalt“
Gedichte mit berührenden Inhalten zum Thema Inklusion
Stand: 07.05.2025
Worte, die verbinden, Vielfalt feiern und Inklusion erlebbar machen: Unter dem Motto „Poesie für Vielfalt“ hatte die Offene Behindertenarbeit (OBA) der Lebenshilfe Schwabach-Roth zum Gedichtwettbewerb eingeladen. Viele berührende, kreative und kraftvolle Beiträge aus allen Altersgruppen sind eingegangen – die Preisverleihung fand an einem besonderen Ort statt.
Schon während der Bewerbungsphase hatte das Bildungsbüro des Landkreises die Initiative unterstützt und die Werbetrommel gerührt. Auch in der durfte Bildungskoordinatorin Christine Waitz ihre Stimme abgeben. Zur Prämierung hatte dann Landrat Ben Schwarz eingeladen – und zwar ganz bewusst am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Schwarz übergab die drei ersten Preise persönlich.
Der erste Preis in der Alterskategorie der 15- bis 18-Jährigen ging an Emmi-Sofie Müller vom Gymnasium Wendelstein. Sie trug ihr Siegergedicht bei der Preisverleihung berührend vor und erzählte, dass sie leidenschaftlich Gedichte und (Lied)Texte schreibe und sich sehr über die Auszeichnung freue. Aufmerksam wurde sie über das Poster in der Schule und fühlte sich sofort angesprochen.
In der Alterskategorie zwölf bis 15 Jahre gewann die Mittelschule Allersberg, die im Ethikunterricht mit ihrer Lehrerin Elena Kellner ein Gemeinschaftsgedicht über Inklusion verfasst hatte. Die Schülerinnen und Schüler näherten sich dem Thema über die verschiedenen Sinnesorgane. In der fünften und letzten Strophe des Gedichts geht es ums Spüren: „Ich spüre Vielfalt, ich fühle das Leben, Spannung und Staunen kann es nur so geben. Ich spüre Vielfalt überall, sie reicht von uns bis zum Weltall. Vielfalt ist wichtig – Vielfalt ist gut, dieses Gedicht macht anderen Mut!“
Auch in der dritten und letzten Alterskategorie gefiel ein Gemeinschaftsprojekt am besten: Unter Organisation von Heike Quandt wurde eine Wohngruppe des Marianne-Ruf-Hauses kreativ. Im „Rätselgedicht“ ging es vor allem um die Sichtweise der Menschen, die von einem Handicap betroffen sind. Das Gedicht wurde als Video eingereicht, in dem Cornelia Genhofer, Werner Makoschey und Matthias Karl die einzelnen Strophen präsentieren. Diese wollen vor allem „keine Plakate und kein Schild, wichtig ist das Menschenbild“ damit die „Schwachen und die Starken füreinander einstehen an allen Tagen“.
Ben Schwarz griff die Gedichte auf und wies darauf hin, dass es zwar viele Vorhaben für den Abbau von baulichen Barrieren gäbe, diese aber leider oft sehr lange in der Umsetzung lägen. Das Wichtigste in seinen Augen sei der Abbau der Barrieren im Kopf von allen Menschen, um ein inklusives und auch vielfältiges Leben für alle zu ermöglichen.
Markus Ungar-Hermann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schwabach-Roth, bedankte sich bei den Poetinnen und Poeten und wies darauf hin, wie wichtig die Teilhabe aller Menschen am täglichen Leben sei. Er fand: „Toll, wenn Institutionen wie die Lebenshilfe in diesen Bereichen auch die Unterstützung eines ganzen Landkreises oder einer Stadt erhalten.“