Wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz

Verbindung zwischen Rednitzhembach und Schwanstetten offiziell eingeweiht
Stand: 24.06.2024

Es ist ein bedeutsamer Lückenschluss, ein Tunnel, der im übertragenen Sinn zudem eine Brücke ist: Am Freitag hat Landrat Ben Schwarz mit zahlreichen Ehrengästen den Radweg von Rednitzhembach nach Holzgut/Hagershof offiziell freigegeben. Ein aus vielerlei Gründen bemerkenswertes Projekt.

Zum einen verbinden die rund 1,3 Kilometer die beiden Gemeinden Rednitzhembach und Schwanstetten und damit „Orte und Menschen“, wie Schwarz betonte.  „Eine tolle Sache.“ Zum anderen zählt das 2,5 Millionen teure Teilstück zu einer der größeren Maßnahmen im Ausbau des Radwegenetzes.

Hauptgrund ist die Untertunnelung der Bundesstraße 2. Sie war nicht unumstritten, erinnerte der Landrat. „Aber es ist die beste, weil sicherste Lösung“, betonte er mit Hinweis auf die mit rund 5000 Fahrzeugen meistbefahrene Kreisstraße, die die Radler sonst in irgendeiner Form kreuzen hätten müssen. Mit Blick auf ein vermeintlich mulmiges Gefühl in einem Tunnel verwies er auf die gute Beleuchtung, mit der die knapp 40 Meter ausgestattet wurden.

Ben Schwarz sah das Teilstück als weiteren wesentlichen Baustein zur Mobilitätswende an, die „wir nur miteinander schaffen können“ und die erklärtes Ziel sei. „Wir müssen mehr Menschen aufs Rad bringen.“ Damit dies gelinge, seien viele Partner notwendig, wandte er sich an die Gemeinden mit ihren Gremien, die Grundstückseigentümer, die Regierung, die beteiligten Firmen und Büros oder auch das Staatliche Bauamt, das Abteilungsleiter Andreas von Dobschütz vertrat. Hinweisen wollte Schwarz auf die Rolle des Rother Inklusionsnetzwerks, das sich zum Thema Barrierefreiheit beratend eingebracht hat. 

Bereits 2011 erfolgten erste konkrete Überlegung zu dem Projekt, erinnerte Ben Schwarz, 2015 wurde der erste Bauabschnitt zwischen Holzgut/Hagersdorf und Schwand realisiert. Nach dem grünen Licht für die Tunnellösung wurde der Geh- und Radweg ab April 2023 in sieben Monaten Bauzeit verwirklicht. Im April und Mai standen noch Restarbeiten an, informierte Landrat Schwarz. Er wies zudem darauf hin, dass die Gemeinde Schwanstetten die Kosten für die Verbreiterung des Wegs von 2,50 Meter auf drei trägt. Den Großteil der Baukosten von etwa 2,5 Millionen Euro finanziert der Freistaat über einen Zuschuss von 1,125 Millionen Euro, der Landkreis muss gut 730 000 Euro berappen. 

Rednitzhembachs Bürgermeister Jürgen Spahl dankte dem Landkreis und dem Kreistag für die „mutige Entscheidung“ und wies darauf hin, dass nun 100 Prozent aller Kreisstraßen im Gemeindegebiet mit einem Geh- und Radweg ausgestattet seien. Auch er erinnerte an die Vorgeschichte, ablehnende Beschlüsse und ein „ungutes Gefühl“ beim Gedanken an einen Tunnel. „Aber jetzt sind wir froh, dass er da ist.“ 

Noch im Sommer soll die Verlängerung Richtung Pfaffenhofen in Angriff genommen werden, stellte er in Aussicht. An seinen Amtskollegen Robert Pfann gerichtet, freute er sich: „Unsere Gemeinden sind wieder ein Stück näher zusammengerückt.“

Auch der Schwanstettener Rathauschef betonte das gute Miteinander und sprach von einer schicken und verkehrssicheren Lösung und zeigte sich überzeugt, dass der Weg gut genutzt werde. Pfann wünschte allen Nutzern unfallfreie Fahrt. Um die baten denn auch die Pfarrer Michael Kneißl und Wolfgang Lindner. Gott sei der Lotse, wenn das Leben Irrwege bereithalte oder durch unwegsames Gelände führe, veranschaulichte Lindner. „Und das Licht im Tunnel.“

Michael Stark

Sachgebietsleiter

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