

Medienkompetenz stärkt Demokratie
Digitaltag an der Grundschule Heideck fand regen Anklang – Förderung weiterer Projekte möglich
Stand: 18.12.2025
WhatsApp-Nachrichten, TikTok-Videos und Online-Spiele wie Fortnite gehören für viele Grundschulkinder längst zum Alltag. Doch wer sich früh in der digitalen Welt bewegt, muss lernen, Inhalte richtig einzuordnen, Grenzen zu erkennen und verantwortungsvoll zu handeln. Genau hier setzte der Digitaltag an der Grundschule Heideck an.
Veranstaltet wurde dieser vom Elternbeirat in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Grundschule Heideck, als Referent konnte Digitaltrainer Henrik Odendahl aus Hilpoltstein gewonnen werden, der seit vielen Jahren Schulen und Familien in Fragen der Medienerziehung begleitet. Ermöglicht hat den Aktionstag das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, dass sich für die Stärkung von Demokratie, Vielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt einsetzt.
Als Fördergeber fungiert das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Auf lokaler Ebene übernimmt der Landkreis Roth die federführende Rolle: Er sorgt dafür, dass das Programm im Landkreis umgesetzt wird und begleitet die Projekte strategisch. Der Kreisjugendring Roth (KJR) fungiert dabei als Koordinierungs- und Fachstelle, die unterstützt, Antragstellerinnen und Antragsteller berät und Fördermittel gezielt für Einzelmaßnahmen, wie diesen Digitaltag, bereitstellt. So sorgt der Landkreis in enger Zusammenarbeit mit dem KJR dafür, dass Maßnahmen wie der Digitaltag an der Grundschule Heideck professionell umgesetzt werden können.
Hintergrund der Förderung war das Anliegen, Kinder und Eltern für einen sicheren, reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren und gleichzeitig die Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation für demokratisches Denken und Handeln zu stärken. Gerade in der digitalen Welt, in der sich Informationen blitzschnell verbreiten und Fehlinformationen oder Manipulation an der Tagesordnung sind, ist es besonders wichtig, dass Kinder frühzeitig lernen, Inhalte kritisch zu prüfen, sich eine eigene fundierte Meinung zu bilden und respektvoll miteinander zu kommunizieren.
Der Aktionstag zielte somit nicht nur darauf ab, den sicheren Umgang mit Smartphone und Internet sondern bereits von Beginn an Medienkompetenz als Grundlage für demokratisches Denken und verantwortungsvolles Handeln zu fördern.
Am Vormittag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen in den Workshops „Sicher im Internet: Sei smarter als Dein Smartphone!“ mit ihrer digitalen Alltagswelt. Neben Themen wie Cybermobbing, Datenschutz oder dem Umgang mit Fremden im Netz ging es darum, Informationen kritisch zu hinterfragen: Was ist wahr? Was ist übertrieben oder sogar falsch? Und warum ist ein respektvoller Umgang im Netz so wichtig? So wurde ihnen verdeutlicht, dass Medienkompetenz ein zentraler Baustein für ein faires und demokratisches Miteinander ist.
Am Abend richtete sich das Angebot an die Eltern, das rund 40 Väter und Mütter nutzten. Henrik Odendahl vermittelte anschaulich die Chancen und Risiken digitaler Medien. Der Vortrag war praxisnah gestaltet und wurde durch zahlreiche Beispiele aus seinem eigenen Familienalltag als zweifacher Vater ergänzt. Dadurch entstand schnell ein lebendiger Austausch. Trotz der Fülle an Informationen vergingen die knapp zwei Stunden wie im Flug.
ntensiv diskutiert wurden insbesondere Fehlinformationen und Manipulation im Netz sowie die Frage, wie Eltern ihre Kinder dabei unterstützen können, Inhalte kritisch zu hinterfragen und sich eine eigene, fundierte Meinung zu bilden. Odendahl wies explizit darauf hin, dass man Kindern seiner Meinung nach den Zugang zu digitalen Medien nicht verschließen dürfe, da diese im späteren Leben immer mehr und eine immer größere Rolle spielen würden. Der Zeitpunkt für die Einführung sollte allerdings nicht zu früh gewählt werden, da Kinder erst ab einem bestimmten Alter den Unterschied zwischen Realität und Fiktion unterscheiden oder Gefahren erkennen können.
Der Referent zeigte zudem viele gute Beispiele auf, welche Vorteile - auch Kindern - das Internet mit sich bringt. Lernvideos auf YouToube oder auch KI könnten in bestimmten Fällen sehr hilfreich sei
Auch die Lehrkräfte waren eingeladen, an allen Programmpunkten teilzunehmen. Die Schulleiterin der Grundschule Heideck, Martina Wirsing betonte, wie wichtig eine frühzeitige und fachgerechte Begleitung der Kinder sei: Gerade angesichts des rasanten digitalen Wandels müsse Schule ihren Schützlingen von Beginn an dabei unterstützen, sich sicher, kritisch und verantwortungsvoll in der digitalen Welt zu bewegen. Der Vortrag machte deutlich, dass Medienerziehung nur gemeinsam gelingen kann – als Zusammenspiel von Schule, Elternhaus und Kindern.
Mit dem Digitaltag setzte die Grundschule Heideck gemeinsam mit Henrik Odendahl – unterstützt durch „Demokratie leben!“ – ein starkes Zeichen: Wer Medienkompetenz stärkt, stärkt die Demokratie. Kinder lernen früh, Verantwortung zu übernehmen, respektvoll zu kommunizieren und Informationen kritisch zu bewerten – Fähigkeiten, die in einer demokratischen Gesellschaft unverzichtbar sind.
Diese Bundesförderung wird voraussichtlich auch 2026 wieder dem Landkreis Roth zugutekommen. Landkreis und Kreisjugendring haben die Möglichkeit, Projekte von zivilgesellschaftlich und demokratisch aktiven Menschen und Organisationen des Landkreises Roth zu unterstützen und so für diese die Möglichkeit zu schaffen, vielfältige Angebote umzusetzen.