Bewusstsein für Mobbing schaffen – Vortrag und Austausch thematisieren ein immer noch schwieriges Thema

Komplex, oft schwer erkennbar und in jeder Gruppe anders – Mobbing ist ein Problem, das sehr schwer zu greifen ist. Eindrücklich machte das Marica Münch in Ihrem Vortrag „Mein Kind und Mobbing“ klar, der vergangenen Donnerstag rund 50 Eltern aus allen Schulen in die Kulturfabrik zog.

Mobbing, das sind Handlungen negativer Art, die vorsätzlich und über längeren Zeitraum durch einen oder mehrere Personen gegen eine*n Mitschüler*in gerichtet sind. Treffen kann es jede*n und Wege aus dem System sind oft schwierig – auch das wurde im Rahmen der Veranstaltung, die durch das Evangelische Bildungswerk Schwabach (ebw) und die Bildungsregion im Landkreis Roth organisiert wurde, deutlich.

Mobbing betrifft alle

Nach dem Impulsvortrag kamen die Eltern mit der Referentin ins Gespräch. Dabei sind Schulen die Orte, in denen das Mobbing meist stattfindet, wie die Eltern zu berichten wissen. „Mobbing tritt vor allem in Zwangsgemeinschaften auf,“ bestätigt Marica Münch.

Was tun, wenn Mobbing nicht nur das eigene Kind, sondern zunehmend, und das spürt man im Gespräch, auch die Familie belastet? - Eine einfache Antwort gibt es nicht, wird schnell klar. Während sich am Anfang das System, das hinter Mobbing steckt, noch mit kleineren Interventionen auflösen lässt, wird es mit der Zeit zunehmend schwieriger.

Bewusstsein für Mobbing muss in Schulen vorhanden sein

Grundvoraussetzung für Prävention ebenso wie für Intervention ist, dass ein Bewusstsein für das Thema in der Schule herrscht und dass Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen und die Schulleitung offene Augen und Ohren haben und auch als Ansprechpartner*innen da sind.

Eben dort setzt auch Marica Münchs Arbeit an: Sie ist Lehrbeauftragte an der Fakultät für Sozialwissenschaften der TH Nürnberg und vermittelt unter anderem „Mobbing im Kontext Schule“ an angehende Lehrer*innen. „Hier ist noch viel Bedarf“, findet Sie und sieht das nicht nur an ihren voll belegten Vorlesungen, sondern auch an ihrer Arbeit in und mit Schulen.

Nächster Termin für schulübergreifenden Elternabend zum Thema „Mein Kind, sein Handy und ich“

Mit ebenso viel Gesprächsbedarf, wie zum Thema Mobbing, rechnen die Organisatoren Ulrike Bartelt (ebw) und Christine Waitz (Bildungsregion) beim nächsten Termin der vierteiligen Serie. Heinrike Paulus erarbeitet gemeinsam mit den Eltern Infos und Strategien zum Thema „Mein Kind, sein Handy und ich“. Los geht es am 24. Mai um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Rednitzhembach. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist unter bildungsregion-roth.de erforderlich.