
"Feen" greifen Schülern unter die Arme
Landkreis startet ein neues, niederschwelliges Nachhilfeprojekt
Stand: 10.04.2025
Landrat Ben Schwarz war sofort Feuer und Flamme, als er von diesem Projekt hörte. Entsprechend freute er sich beim offiziellen Startschuss für die Initiative NachhilFEE. Möglich gemacht hat dies das Bildungsbüro, das seine Meinung teilt: „Für Kinder und Jugendliche ist das eine große Chance.“
Die kommen künftig bei entsprechendem Bedarf in den Genuss einer neuen, gezielten Lernunterstützung. „Erfunden“ hat diese Alexander Wexler aus dem Landkreis Nürnberger Land. Dass seine „NachhilFEEn“ nun auch von Wendelstein bis Greding zum Einsatz kommen, ist für Ben Schwarz das beste Zeichen für Zusammenarbeit und eines Blicks über den Tellerrand hinaus. „Schön, dass wir Ihre Idee jetzt bei uns umsetzen können“, dankte er „Projektvater“ Wexler.
Der sicherte – sehr zur Freude der Rother – zu, speziell in der Anfangsphase mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, und schlug zudem spontan vor, die neuen „Kollegen“ mitzunehmen zu einem avisierten Besuch im Kultusministerium, um die Initiative vorzustellen. Dort sollen Möglichkeiten und Förderkulissen ausgelotet werden, für die es laut Wexler in der Tat erste positive Signale gäbe. „Zurecht“, wie er, seine Mitstreiter im Nachbarkreis und im Sachgebiet Kreisentwicklung im Rother Amt finden. „Die Idee dürfte bayernweit durchaus Schule machen“.
Christine Waitz vom Bildungsbüro erklärte, wie’s funktioniert. Die Initiative richtet sich an Schüler und Schülerinnen, die im Unterricht Unterstützung benötigen. Die NachhilFEE kommt während der Unterrichtszeit in kooperierende Schulen, stimmt sich mit Lehrkräften ab und fördert gezielt einzelne Kinder oder kleine Gruppen. Das grenze die NachhilFEE auch von der Hausaufgabenhilfe ab: Sie bietet gezielte und eng abgestimmte Lerninhalte während des Unterrichts, was im Übrigen alle Beteiligten entlaste: Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte.
Im Nachbarlandkreis nutzen zwischen 700 und 800 Schüler bei 130 bis 140 Betreuern das kostenlose Angebot. „Ein großer Erfolg.“ Das basiert auf einer strukturierten und langfristigen Begleitung durch Freiwillige, wie Studierende, pensionierte Lehrkräfte oder sonstige engagierte Wissensvermittler, erläuterten Waitz und Wexler.
Christine Waitz und Landrat Ben Schwarz sind froh, dass das Schulamt als Bindeglied und Kooperationspartner zur Verfügung steht und auch die Bürgerkontaktstelle „füreinander“ mit im Boot ist. Die bietet eine ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung an, zu der „aber ein zentraler Unterschied besteht“, betonte Bildungskoordinatorin Waitz. Die unterstütze nach Schulschluss individuell bei den Hausaufgaben, während die NachhilFEE „in die Schulen“ geht. Deren Kräfte verpflichten sich zudem zur Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrkräften und erhalten für ihren Einsatz eine Aufwandsentschädigung. Dadurch wird eine kontinuierliche und strukturierte Lernförderung sichergestellt, die gezielt auf schulische Herausforderungen vorbereitet.
Das Bildungsbüro sieht die Initiative „NachhilFEE" im Landkreis als wichtigen Impuls für mehr Bildungsgerechtigkeit. „Jedes Kind sollte die Chance haben, erfolgreich durch die Schule zu gehen und seine Potenziale voll auszuschöpfen.“ Landrat Ben Schwarz ergänzt: „Mit der NachhilFEE möchten wir dazu beitragen, dass kein Kind aufgrund von Lernrückständen oder fehlender Unterstützung zurückbleibt.“
Er ist überzeugt, dass das Konzept funktionieren wird und dass es an Fahrt aufnehmen wird, wenn sich die ein oder andere Entlastung oder Erfolgsgeschichte herumspricht. „Bis dahin brauchen wir halt langen Atem und müssen anschieben.“ Den haben die „Macher“ im Landratsamt schon bewiesen, weil es gar nicht so einfach gewesen sei, die Idee in Struktur zu gießen. Die bildet nun das Bildungsbüro, die Bürgerkontaktstelle und der Landkreisverein FUBE (Förderverein zur Unterstützung des Bürgerschaftlichen Engagements), den Eva Dorner vertrat.