„Die erste Adresse für Notfälle“

Die Bundestagsabgeordneten Eva Lütke und Ralph Edelhäußer informierten sich in der Kreisklinik Roth
Stand: 23.01.2025

Notfallversorgung, Akutgeriatrie, Bürokratieabbau. Es sind vor allem diese Themen gewesen, die Klinikchefin Nadine Ortner den Bundestagsabgeordneten Kristine Lütke (FDP) und Ralph Edelhäußer (CSU) platzieren wollte. Beide Politiker wollten sich aus erster Hand über die Herausforderungen rund um die Krankenhausreform informieren und wissen, wo das 300-Betten-Haus sonst noch der Schuh drückt. Am Ende stand über Parteigrenzen hinweg die gleiche Botschaft.

Nämlich weiterzugeben, was in den Augen von Nadine Ortner und Landrat Ben Schwarz auf den verschiedenen politischen Ebenen getan werden muss, um Unsicherheiten zu nehmen und Verbindlichkeiten zu schaffen. „Das Nichtwissenlassen in vielen Bereichen legt uns regelrecht lahm“, formulierte es die Klinikvorständin drastisch. Das wirke sich auf Mitarbeiter, Patienten, im Grunde die gesamte Bevölkerung aus, sensibilisierte sie.

Vieles sei nicht nachvollziehbar, wie die Vorgaben für die Akutgeriatrie. Bisher war es Usus, dafür Internisten in der Verantwortung zu haben. „Nun ist plötzlich ein Neurologe vorgeschrieben.“ Woher den aber nehmen?

Landrat Ben Schwarz bemühte ein anderes Bild: „Wir fühlen uns zwischen den Mühlen.“ Er vermisst wie Nadine Ortner eine Steuerung durch den Freistaat Bayern. Kristine Lütke – die von Kreisrat Gert Sorgatz begleitet wurde - formulierte daraus eine Forderung: „Die Länder wollten die Verantwortung, jetzt müssen sie sich ihr auch stellen.“

Ben Schwarz ergänzte: Vieles, das in Berlin beschlossen werde, sei gut gemeint, habe an der Basis aber leer stehende Betten zur Folge, weil die konkreten Auswirkungen mancher Regelung nicht zu Ende gedacht sei. Nadine Ortner konnte dies mit zwei Beispielen konkretisieren: Die Pflegepersonalregelung habe in Roth mal eben dazu geführt, dass das Haus 15 zusätzliche Fachkräfte brauchte - und das in diesen Zeiten. Einfach nur nicht nachvollziehbar sei die Tatsache, dass es nicht mehr reiche, wenn die Klinikleitung die Zahl ihrer Mitarbeiter meldet. „Das muss per Testat belegt werden.“

Ein Hemmnis sei auch die Dokumentationspflicht, die immer detaillierter werde, aber Ressourcen binde. „Die Menschen und die Kommunen sind die Leidtragenden“, meinte Schwarz, der Praxistests für Neuregelungen und mehr Spielräume vorschlug. „Wir hätten oft Wege und Lösungen, können sie aber aufgrund von Reglementierungen nicht gehen.“

Kristine Lütke mahnte, dass der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und in der Praxis in der großen Politik noch nicht angekommen sei. In ihm sieht sie eine ganz große Herausforderung, insofern sei die Strategie in Roth mit der Akutgeriatrie vorbildlich, als „erste Anlaufstelle im Landkreis für die Menschen im Notfall“ sei die Klinik ohnehin gesetzt.

Bundestagsabgeordnetem Ralph Edelhäußer war es ebenso wichtig, sich aus erster Hand zu informieren. „Die wohnortnahe Gesundheitsversorgung spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität und Sicherheit in unserer Region“, betonte der CSU-ler. Die Rother Kreisklinik mit ihren Mitarbeitenden würden Großartiges leisten, nutzte er das Gespräch für ein großes Lob.

Das Haus aber brauche Unterstützung, um vor den zukünftigen Herausforderungen bestehen zu können. „Bundes- und landespolitische Regularien müssen im Einklang stehen und dürfen die Patientenversorgung keineswegs beeinträchtigen. Daher muss am Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz nachgeschärft werden“, sagte Edelhäußer.

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