Ritterschlag für Unternehmer

Der toolcraft-Chef Bernd Krebs wurde beim Jahresempfang mit der Ehrenmedaille der IHK ausgezeichnet
Stand: 11.10.2025

Die festlich gekleidete IHK-Mitarbeiterin hatte ein gutes Gespür. „Das wird mega“, flüsterte sie kurz vor Beginn des Jahresempfangs einer Kollegin zu. Sie sollte Recht behalten und zu verdanken war das vor allem einem: Dem Georgensgmünder Unternehmer Bernd Krebs, der mit der IHK-Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde. Was natürlich weder ohne eine schwarz-rote Vereinsflagge über die Bühne gehen konnte, noch ohne deutliche Ansage(n).

Zunächst aber verdeutlichten ein Blick in die Runde – gemäß dem Motto Politik und Wirtschaft war das Who ist Who der Region gekommen - , der feierliche Rahmen oder die Liste der bisherigen Preisträger –welch hohe Ehre dem 62-Jährigen da zuteil wurde. „Es hat den Richtigen getroffen“, waren sich Landrat Ben Schwarz und Bürgermeister Friedrich Koch einig, die zusammen mit dessen Kollegen Udo Weingart zu den ersten Gratulanten zählten. Was besonders imponiert: Der „Spirit“, der bei toolcraft herrscht.

Von dem sollte im Laufe des Abends immer wieder die Rede sein. „Wir sind keine Firma, wir sind eine Familie“, verdeutlichte Bernd Krebs seine Philosophie. Oder in anderen Worten: „Die Führung arbeitet für die Mannschaft, nicht andersherum.“ Laudator Dieter Kempf nahm die Zuhörer gedanklich mit auf seinen Rundgang durch die Fertigungshallen. Egal, wo – er habe zwischen Bernd Krebs und seinen „Angestellten“ nur Gespräche auf Augenhöhe erlebt, noch die noch dazu sehr persönlich gefärbt waren.

Kempf, der – nette Anekdote am Rande – aufgrund der Tatsache, dass toolcraft ein Hightech-Unternehmen ist, seine technikaffine Tochter zum Außentermin mitgenommen hatte („die hat mir auf der Rückfahrt dann alles erklärt“), zollte dem Gmünder Respekt für seine Leidenschaft für Präzision, sein Durchhaltevermögen, die Bodenständigkeit und nicht zuletzt die Risikobereitschaft und seine Visionen. „Was denkbar ist, muss auch machbar sein“, war ein Satz von Bernd Krebs, der sich dem früheren Datev-Vorstandsvorsitzenden eingeprägt hat.

„Bernd Krebs hat die Gabe, Menschen zu begeistern“, betonte er und wies mit einem Augenzwinkern auf eine Abkürzung hin, die ihm in der Auseinandersetzung mit der mittlerweile fast 500 Mitarbeiter zählenden und als Aktiengesellschaft formierter Firma begegnet sei. XMV – xunder Menschenverstand. Deutlich ernster wurde Kempf in seinem Fazit: „Sie sind dank Ihrer Visionen, Ihrer Persönlichkeit und Ihrer harten Arbeit ein würdiger Preisträger.“

Bernd Krebs selbst zeigte sich „unfassbar stolz“. Unter dem wertschätzenden Applaus der Gäste konstatierte er, dass „den Preis eigentlich meine Frau bekommen müsste“. So manches Mal habe er die Familie vergessen oder vernachlässigt und die ein oder andere Nacht neben einer Maschine verbracht ...

Das bringt uns zurück zu Dieter Kempf, der genau diese Umtriebigkeit, das Kreb‘sche Suchen nach einer besten Lösung, das Streben nach Perfektion, wie folgt beschrieben hat. „Sie haben den Mut und den Willen, Dinge in die Hand nehmen zu wollen, auf beste Weise vereint.“

Bernd Krebs, der – und auch das war emotionaler Teil des Festakts – nutzte das Podium, um einige gesellschaftspolitische Botschaften zu platzieren. Sein Meisterbrief – gleichermaßen Grundstock und Initialzündung auch für die Erfolgsgeschichte toolcraft – „haben Sie alle finanziert, für mich war er ‚for free‘“. Heutzutage fehle es seiner Meinung nach ein wenig am Kampfgeist, weil zu viele Dinge zu selbstverständlich vorhanden sind oder abgerufen werden können. Das Gefühl, „hungrig, arm und jung zu sein und etwas reißen zu wollen“, würden allerdings zu wenige Menschen kennen.

Weiterer Part: „Aus Talenten Champions machen“. Im übertragenen Sinn gilt das auch für Bernd Krebs‘ Engagement beim und für den 1. FCN – wobei man auch da noch mal darauf eingehen könnte, warum er sich selbst als Partner und nicht als Hauptsponsor betitelt. Den Nachwuchs zu fördern, ist seit jeher Bestandteil der toolcraft-DNA.

Zu der gehören weitere, wie er bei dem Festakt verriet – oder unter dem Druck des Mikrofons mitteilen musste. 1999 verpfändete er seine Lebensversicherung zu Gunsten eines Joint-Venture in Indonesien, das inzwischen 750 Menschen beschäftigt.

IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann hatte zuvor auf Themen hingewiesen, „die uns beschäftigen“: Zum einen das wichtige Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Kultur und Sport. Dann die Bereiche Bürokratieabbau, Infrastruktur und Fachkräftemangel. „Wir versuchen, politisch Einfluss zu nehmen“, formulierte er den Anspruch, der zudem den Wunsch enthielt, viele Regelungen „auf ein gesundes Maß zurückzuführen“.

Regeln? Die waren Bernd Krebs (in einem gewissen Rahmen) auch beim Jahresempfang egal. So war das FCN-Trikot für Dieter Kempf in einer lapidaren Papiertüte verstaut. Redezeit: 15 Minuten plus x, wenn man etwas zu sagen hat. Aber – Wertschätzung und Botschaft Nummer eins – Es geht um die Menschen, bei toocraft, im Landkreis, der Region.

IHK-Jahresempfang Politik | Wirtschaft

Hintergrund: Die Ehrenmedaille ist die höchste Auszeichnung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Verliehen wird sie einmal jährlich an Persönlichkeiten, die „sich in vorbildlicher, außerordentlicher und herausragender Weise für die Belange der sozialen Marktwirtschaft und für die wirtschaftliche Entwicklung Mittelfrankens“ eingesetzt haben. In die Auswahl fließt zudem das Engagement auf wissenschaftlichem, kulturellem oder ehrenamtlichem Bereich ein. Zu den Preisträgern gehören unter anderem der Unternehmer Tomas Sabo, der adidas-Manager und jetzige Bayern-Boss Herbert Hainer, zwei ehemalige bayerische Ministerpräsidenten und auch Professor Dieter Kempf (ehemals Datev-Vorstandsvorsitzender  und Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie), der die Laudatio auf Bernd Krebs hielt.

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