Wenn die gute Hoffnung stirbt

Andacht und Café zum Austausch für Eltern von Sternenkindern
Stand: 07.10.2024

Der Tod eines Babys in der Schwangerschaft, während oder nach der Geburt gehört wohl zu den schwierigsten Lebensereignissen, die Menschen zu bewältigen haben und stellt – insbesondere bei einer Wunschschwangerschaft – für viele Frauen/Paare einen schmerzhaften Verlust dar. Zum einen verlieren sie ein Kind, auf das sie sich zumeist sehr gefreut haben und auf der anderen Seite zerbricht der Traum vom eigenen Kind oder der eigenen Familie. Dabei spielt es für die betreffenden Eltern und Familien keine Rolle in welcher Schwangerschaftswoche das Kind gestorben ist. Sie verspüren einen großen Verlust, der bleibt und nicht selten eine Sprachlosigkeit hinterlässt.

Auch wenn von rechtlicher Seite von Fehl- oder Todgeburten gesprochen wird, so setzen sich zunehmend die Begriffe „Kleine Geburt“ oder „Stille Geburt“ durch. Denn diese sollen anerkennen, dass die Betroffenen zu Eltern geworden sind und ein Kind betrauern. Die Kinder werden Sternenkinder genannt.

Das familiäre oder weitere soziale Umfeld kann oftmals das empfundene Mitgefühl nicht gut in Worte fassen: „Du bist doch noch jung und kannst noch viele Kinder bekommen!“ oder andere, eigentlich gutgemeinte, Ratschläge treffen die Eltern, denn sie fühlen sich dadurch in ihrer Trauer nicht gesehen und ernstgenommen. Zuhören, ein einfühlsames, aushaltendes Zur-Seite-Stehen und konkrete initiative Unterstützungsangebote (z.B. „Ich mache morgen Mittag Lasagne – magst du zum Essen kommen?“) tun Trauernden gut.

Trauer ist ein komplexer und sehr individueller Prozess. Hilfreich ist auch das bewusste Gedenken an das Sternenkind, den Erinnerungen Raum zu geben. Viele Eltern finden Trost in Ritualen: Dies kann das Anzünden einer Kerze, das Erstellen eines Erinnerungsalbums oder der Besuch spezieller Andachten für betreffende Familien sein.

So eine Andacht für Sternenkindfamilien organisieren Pfarrerin Judith Köhler von der Klinikseelsorge der Kreisklinik Roth, die KoKis Roth und Schwabach sowie die Schwangerschaftsberatungsstelle Roth-Schwabach.
Zum offiziellen Tag des Sternenkindes am Dienstag, den 15.10.2024, laden sie um 18 Uhr ins Evangelischen Gemeindehauses in der Mühlgasse 6 in 91154 Roth ein.
Alle betroffenen Eltern und Familien sind ganz herzlich willkommen! Einfach ohne Anmeldung.

Sehr hilfreich kann auch der Austausch mit anderen sein, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, zeigt die Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Landkreis Roth und Maike Nagel vom Verein Sternenstaub e.V. Hier ist es möglich, offen über die eigenen Gefühle zu sprechen und dabei zu wissen, dass das Gegenüber Ähnliches erlebt hat und die Trauer verstehen kann.

Daher startet ein Sternen-Café für Eltern von Sternenkindern in den Räumen des Hospizvereins Landkreis Roth (Norisstr. 28, 91154 Roth). Das erste Treffen findet am Samstag, den 26.10.24 um 10.30 Uhr statt, Flyer liegen bei der Andacht aus. Auch hier dürfen betroffene Eltern gerne ohne Anmeldung teilnehmen. (Weitere Termine: 30.11./28.12.)

Bei Fragen wenden sie sich jederzeit an Ihre KoKi oder Schwangerschaftsberatungsstelle.

Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi)

Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist Anlaufstelle für alle werdenden Eltern, Alleinerziehende und Familien mit Kindern bis zu sechs Jahren im Landkreis Roth.  

Anschrift

Weinbergweg 10
91154 Roth