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NACHSATZ
(WANN) IST PRÄVENTION WIRKSAM?
Prävention muss nachhaltig angelegt sein, braucht Strukturen und Kompetenz. Hierfür
sollten Verhaltens- und Verhältnisprävention kombiniert werden:
Verhaltensprävention orientiert sich an Personen, v.a. in Form von individuellen und
„pädagogischen“ Angeboten/Maßnahmen (vgl. §1 SGB VIII: Förderung der individuellen
und sozialen Entwicklung). Ziel ist hier, Einstellungen und Haltungen zu reflektieren und
darüber hinaus Lebenskompetenzen zu fördern und schädliche Verhaltensweisen zu be-
einflussen. Verhältnisprävention hingegen hat die ganze Gesellschaft bzw. das System im
Blick, d.h., strukturelle Maßnahmen stehen im Mittelpunkt mit dem Ziel „positive Lebens-
bedingungen für junge Menschen zu schaffen“ (§ 1 SGB VIII).
Im Landkreis Roth lässt sich dieses Vorgehen am Beispiel von Jugendmedienschutz
gut veranschaulichen:
Der Kreisjugendring Roth bietet zahlreiche Angebote im Bereich aktive Medienarbeit
und Jugendmedienschutz für verschiedene Altersgruppen für Kinder und Jugendliche
an. Dazu gehören beispielsweise Workshops für Schulklassen, das IT-Seminar in den Fa-
schingsferien und vielfältige Angebote in den gemeindlichen Ferienprogrammen.
Jugendmedienschutz kann aber nur gelingen und nachhaltig wirken, wenn neben den
Maßnahmen, die auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind, auch die Akteure und Be-
zugssysteme, die eng mit der Zielgruppe zu tun haben, kompetent und gut vernetzt sind.
So finden Austausch, Absprachen, Kooperationen und gemeinsame Projekte mit ande-
ren Einrichtungen (z.B. Gesundheitsamt, Polizeipräventionsbeauftragter, Schulen und
Arbeitskreis Sucht und Prävention) statt, um ein möglichst breites Angebot für alle Ziel-
gruppen zu gewährleisten. Hierzu gehören Elternabende, Fortbildungen und Workshops
für Lehrkräfte.
Zudem werden verschiedene Themenbereiche von Medienarbeit und Jugendmedien-
schutz im Vernetzungstreffen der gemeindlichen Jugendpfleger*innen und der Jugendso-
zialarbeiter*innen an Schulen thematisiert und Fortbildungen dazu organisiert.
Für Jugendverbände und -vereine wurde gemeinsam mit der Kommunalen Jugendarbeit
in Mittelfranken und dem Bezirksjugendring Mittelfranken eine Arbeitshilfe zum Thema
„Social Media in der Jugendarbeit – Kommunikationsmethoden in der Jugendarbeit“ ent-
wickelt, die Jugendleiter*innen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen soll.
Es besteht für diese auch das Angebot der Beratung und auf Anfrage können Veranstal-
tungen für Jugendgruppen gebucht werden.
Auch in Zukunft will der KJR darauf setzen, alle Zielgruppen mit möglichst vielfältigen und
bedarfsgerechten Angeboten zu versorgen und weiterhin den großen Wert von Koopera-
tion und Vernetzung mit den unterschiedlichen Partner*innen nutzen.
Sämtliche Aktivitäten in diesem Bereich können auf der Homepage des KJR Roth nachge-
lesen werden.
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