Abfallwirtschaft spart Papier

Abfuhrpläne gibt es nur noch digital und in den Gemeindeblättern
Stand: 04.11.2024

2025 bringt in der Abfallwirtschaft zwei wegweisende Veränderungen. Eine hat mit Müllsparen zu tun.

Seit vielen Jahren wird an die Haushalte des Landkreises der kleine broschierte Abfuhrplan durch die Post als Wurfsendung verteilt. Dies erscheint nicht mehr zeitgemäß, hat die Abfallwirtschaft neben der Organisation der Entsorgung doch auch den Auftrag, die Bürger über Abfalleinsparungen zu informieren und zur Müllvermeidung zu animieren. „Wir konterkarieren damit unseren Anspruch, wenn wir selbst Abfall produzieren und Ressourcen verbrauchen“, verdeutlicht Sachgebietsleiter Kai-Uwe Erdmann.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung war die Einführung der Landkreis-AbfallApp. In und mit ihr können sich Bürger direkt über Verzögerungen, Veränderungen oder Neuigkeiten informieren. Sowohl über die App als auch die Homepage der Abfallwirtschaft kann zudem für jede Adresse der individuelle Abfuhrplan erstellt und auch ausgedruckt werden. Eine erneuerte Version der App, die diese barrierefrei und individuell zugeschnitten machen soll, ist kurz vor der Fertigstellung. „Wir wollen unseren Service verbessern“, kommentiert Erdmann. Die Gemeindeblätter haben zugesagt, die Abfuhrpläne in der gewohnten Form veröffentlichen.

Auch im Bereich der Grüngutcontainer stehen Veränderungen an. Um das Angebot der Stellzeiten zu verbessern, wurden kleine Standorte, die nur tageweise bedient wurden, zusammengelegt und die neue Kategorie der „Saisonstandorte“ geschaffen. An diesen stehen anstatt nur wenigen Tage im Monat die Container vom 1. März bis 31. Mai und erneut vom 1. September bis 30. November und damit zwei Wochen länger als bisher. Auch die Dauerstandorte werden in Zukunft bis zum 30. November bedient.

Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass aufgrund der milden Temperaturen immer kurzfristig verlängert werden musste. Mit dem neuen Termin erhalten alle Beteiligten eine gewisse Planungssicherheit. Einige Bürger werden vielleicht nicht glücklich über die Veränderungen sein, denn oft lag der Container bequem in Laufdistanz, wissen die Abfallberater im Landratsamt. Allerdings war das Bild in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich und soll in Zukunft gerechter gestaltet werden. Hinzu kommt, dass die Kosten für die Grüngutcontainer in der Vergangenheit immer mehr zugenommen haben und einige nur halb gefüllt waren. Da die Kosten pro Leerung anfallen musste hier nachgesteuert werden, wirbt Kai-Uwe Erdmann um Verständnis und darum, das Große-Ganze zu betrachten.

Möglichen Kritikern hält er entgegen, dass die Aufstellung von Gartencontainern in dieser Dichte, freiem Zugang und ohne Zusatzkosten in Mittelfranken einzigartig ist. Zudem ist festzuhalten, dass die Kosten auf alle Gebührenzahler verteilt sind, auch auf diejenigen, die die Container nicht nutzen, da ihr Grünschnitt in Biotonne oder Kompost landet oder sie keinen Garten besitzen.

In dem Zusammenhang geben die Fachleute den Hinweis, dass sich die Boxen zum allgemeinen Überdruss immer wieder schnell füllen, weil ganze Äste, Bäume oder Büsche unzerkleinert in die Container geworfen werden. „Entsorgt werden darf nur Grünschnitt aus Privathaushalten“ und nicht etwa Grünabfälle aus Landwirtschaft oder gewerbsmäßigem Gartenbau.

Abfallwirtschaft Landkreis Roth

Anschrift

Weinbergweg 1
91154 Roth