Finkensame – Neslia paniculata

Ackerwildkraut des Monats Februar
Stand: 26.02.2025

Trotz einer für Ackerwildkräuter beachtlichen Wuchshöhe von bis zu 60 cm ist der Finkensame eine eher unscheinbare Pflanze. Dies liegt wohl zum einen an seiner schmalen Gestalt und seinen kleinen goldgelben Blüten. Zum anderen tritt der Finkensame nie in einer größeren Anzahl auf, sondern meist nur vereinzelt entlang der Ackerränder. Ein genaues Hinschauen ist also notwendig, um die Art zu finden! 

Der Finkensame kommt hauptsächlich auf Äckern vor. Die Böden, auf denen die Pflanze gedeiht, sind zumindest etwas kalkhaltig, mäßig nährstoffreich sowie vorzugsweise warm und lehmig. Der Finkensame ist vor allem auf weniger intensiv bewirtschafteten Äckern auf denen Sommergetreide oder Kartoffeln angebaut werden aufzufinden

Das Ackerwildkraut ist nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, da es sich meistens selbstbestäubt. Die Samen sitzen in mehr oder weniger kugelförmigen Schötchen an denen ein kleiner „Schnabel“ hängt. Die Schötchen fallen mit zunehmendem Reifegrad nach und nach ab, springen am Boden aber vorerst nicht auf. Dies hat dem Finkensamen im Volksmund den Namen „Ackernüsschen“ gegeben. Die Ausbreitung der Samen erfolgte früher über Saatgut der Kulturpflanzen. Heute verbreitet sich die Art vor allem mit landwirtschaftlichen Maschinen. Wie der Name vermuten lässt, werden die Samen außerdem von Vögeln gefressen und verbreitet. 

Da der Finkensame in seinen Beständen in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist, wird das in Bayern stark gefährdete Ackerwildkraut im Projekt „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ durch angepasste Bewirtschaftungsweisen durch LandwirtInnen, der Bayerischen KulturLandStiftung und dem Landratsamt Roth gefördert.

Naturschutz im Landratsamt

Anschrift

Weinbergweg 1
91154 Roth

Quellenangaben:

Bundesamt für Naturschutz (o.J.): Floraweb. Artsteckbrief: Lebensraum und Ökologie zu Neslia paniculata (L.) Desv., s.l. Finkensame (abgerufen am 25.02.2025). Link: https://www.floraweb.de/php/artenhome.php?name-use-id=3845 

Hofmeister, H. & Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen 2006. 

Illig, H. (2006): Neslia paniculata – biologisch ökologische Grundlagen des Schutzes. Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 139: 59-78, Berlin. 

Kästner, A., Jäger, E.J. & Schubert, R. (2001): Handbuch der Segetalpflanzen Mitteleuropas. Springer Verlag Wien GmbH. ISBN: 978-3-7091-7258-2. 

Klotz, J., Fleischmann, A., Ruff, M., Niederbichler, C., Scheuerer, M., Wagner, I., Woschée, R., Gilck, F., Zehm, A. (2024): Rote Liste Bayern - Farn- und Blütenpflanzen (Gefäßpflanzen – Trachaeophyta). Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg. 

Metzing, D., Garve, E. & Matzke-Hajek, G. (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta) Deutschlands. In: Metzing, D., Hofbauer, N., Ludwig, G. & MatzkeHajek, G. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 7: Pflanzen. 

Müller, F., Ritz, C. M., Welk, E. & Wesche, K. (2021): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Springer Spektrum, Berlin