Lämmersalat - Arnoseris minima

Ackerwildkraut des Monats Juli
Stand: 31.07.2024

Der Lämmersalat (Arnoseris minima) ist eine typische Art der nährstoffarmen, sauren Sandäcker. Die Art ist sehr konkurrenzschwach und profitiert davon, dass auf diesen Standorten das Getreide nicht gut wächst und sehr viel Licht auf den Boden kommt. Werden diese Flächen intensiver bewirtschaftet, sodass das Getreide besser wachsen kann, gelangt weniger Licht an den Boden und der Lämmersalat verschwindet mit der Zeit. Als Ackerwildkraut ist der Lämmersalat an eine jährliche Bodenbearbeitung angewiesen, die das Keimen der Art auslöst.

Sowohl auf Grund der Intensivierung als auch der Bewirtschaftungsaufgabe nährstoffarmer, saurer Sandäcker sind die Bestände des Lämmersalates in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Dies hat zur Folge, dass der Lämmersalat heute sowohl bundes- als auch bayernweit als stark gefährdet gilt (Rote-Liste-Status 2).

Deutschland trägt weltweit eine hohe Verantwortung zum Erhalt der seltenen Art. Denn bis zu einem Drittel des globalen Vorkommens des Lämmersalates befinden sich in Deutschland. Der Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands liegt in Nordostdeutschland. Innerhalb Bayerns liegt er in der Naturraum-Einheit des Mittelfränkischen Beckens, dem auch Teile des Landkreis Roth angehören. Mit viel Glück kann die Art noch auf einem der Sandäcker im Landkreis beobachtet werden.

Woran ist der Lämmersalat zu erkennen? Die Art hat eine gelbe, sogenannte Korbblüte. Diese Blüte sitzt auf einem charakteristischen Blütenstiel, welcher unter der Blüte keulenartig verdickt ist und im unteren Bereich häufig rotüberlaufen ist. Die Blütezeit beginnt im Juni und reicht bis in den September hinein.

Im Projekt „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ wird die Art durch extensiv bewirtschaftete Feldrandstreifen, eine gezielte Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben und durch Wiederansiedlungsmaßnahmen gefördert.

Naturschutz im Landratsamt

Anschrift

Weinbergweg 1
91154 Roth

Quellenangaben:

Bayernflora (2023): Steckbriefe zu den Gefäßpflanzen Bayerns: Arnoseris minima (L.) Schweigg. & Koerte (abgerufen am 07.07.2024): Link: https://daten.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?taxnr=586#name=586,yearGrouping=1,map=10/49.6713/11.4846

Jäger, E. (2016): Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 21. Auflage. SpringerSpektrum Berlin Heidelberg.

Metzing, D., Garve, E. & Matzke-Hajek, G. (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta) Deutschlands. In: Metzing, D., Hofbauer, N., Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 7: Pflanzen.

Scheuerer, M. & Ahlmer, W. (2003): Rote Liste gefährdeter Gefäßpflanzen Bayerns mit regionalisierter Florenliste. Bayerisches Landesamt für Umwelt.