

Die Welt ein bisschen...
besser und menschlicher machen - Partner stellen Landrat Ben Schwarz ihre Projekte vor
Stand: 23.11.2025
Schlussendlich kann Irmgard Hautum die Tränen nicht mehr zurückhalten, als sie Landrat Ben Schwarz von Tansania erzählt. Zu sehr ist ihr die Vanessa Secondary School im Süden des Landes in den vergangenen zwölf Jahren ans Herz gewachsen. Zu sehr berühren sie die Dankbarkeit und Menschlichkeit, die ihnen als Unterstützer in einem der ärmsten Länder der Welt entgegengebracht werden. Ein berührender Moment, vielleicht der berührendste bei der Vorstellung der Projekte, die die Spendenaktion „Jeder Bürger ein Euro“ unterstützen will. Die zeigte aber auch: Hilfe ist an vielen Stellen geboten.
Global und lokal – diese Zweiteilung ist Landrat Ben Schwarz auch bei der Aktion 2025/26 wichtig. Neben der Not in der Welt, die „wir bei allem Wollen nur im Kleinen und mit konkreter Unterstützung mildern können“, gibt es auch vor der Haustür viele Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Wie das konkret, unbürokratisch, individuell und schnell geschehen kann, beweist der Helferkreis Roter Schwan seit vielen Jahren. Vorsitzender Werner Forster erläuterte dessen Ansatz: „Wir springen in Notlagen in die Bresche, wollen und können aber kein Dauergeldgeber sein.“ Zusammen mit den Betroffenen würden Lösungen erarbeitet – oberstes Ziel sei, Zuversicht zu geben und Wege aufzuzeigen, Stichwort „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Allerdings sei auch klar: „Wir können nur das, was wir zur Verfügung gestellt bekommen, ausgeben.“ Umso dankbarer sei der vor gut 20 Jahren gegründete Verein über die Aufnahme in die Spendenaktion. „Eine tolle Sache“, wandte sich Werner Forster an Landrat Ben Schwarz, Vanessa Hahn und Agathe Meixner, die die Aktion im Amt betreuen.
Dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, sowie beide gemeinsam in Not geraten können, erfährt das Tierheim Roth nahezu jeden Tag. Nur steht seit einiger Zeit der Einrichtung selbst das Wasser bis zum Hals. Der Platzbedarf und die bauliche Substanz machen dem Verein mit seinen rund 800 Mitgliedern am meisten zu schaffen. „Zum Baulichen könnte ich einige Geschichten erzählen“, deutete Vorsitzender Helmut Bauz an. Ein undichtes Dach, Schimmel an der Decke…
Die Lösung: Auf einer angrenzenden Teilfläche am Norisring ein neues Haus für Hunde errichten und dann den Bestand sanieren. Aber: Das kostet Geld und der Unterhalt frisst trotz vieler ehrenamtlicher Helfer – Einsatzfelder von Saubermachen bis Gassi-Gehen – schon eine Menge. „Wir sind auf jeden Euro angewiesen“, betonte der Büchenbacher Bürgermeister, „jeder einzelne tut gut“. Nicht zuletzt, weil das Tierheim 24/7, also rund um die Uhr, für die Schützlinge Sorge tragen müsse.
Landrat Ben Schwarz sprang Helmut Bauz zur Seite: Vielen Menschen sei gar nicht bewusst, was an Fundtieren oder auch Beschlagnahmungen aus Tiertransporten im Heim lande. „Keine einfache und schon gar keine planbare Aufgabe mit vielen Herausforderungen“, kommentierte Schwarz.
Für die beiden externen Projekte fiel die Wahl in diesem Jahr neben besagter Schule in Tansania auf ein Projekt in Papua-Neuguinea, das das evangelisch-lutherische Partnerdekanat Windsbach angestoßen hat. Deren Mitgliedsgemeinden Wassermungenau und Dürrenmungenau sind der direkte Anker in den Landkreis. Die Partnerschaft als solche habe eine lange Tradition, erklärte Dekan Klaus Schlicker. Zusammen mit Conny Lorenz und Heinz Endner konnte er aus erster Hand berichten, war das Trio doch erst in diesem Jahr in Neuguinea vor Ort. „Da herrschen wirklich absolut ärmliche Verhältnisse“, schildern sie.
Ihre Mission ist die marode Schulküche der Stang Girls School, in der junge Frauen ausgebildet werden, die dann das Erlernte in ihren Heimatdörfern weitergeben. Durch diesen Multiplikator-Effekt kommt eine Unterstützung für eine neue Ausstattung sehr vielen Menschen zugute, betonen sie und sichern gleichwohl zu, dass „die Spenden genau da ankommen, wo sie gebraucht werden“.
Conny Lorenz möchte eine ihrer Erfahrungen ergänzen: Die Frauen wären mit einer faszinierenden Begeisterung bei der Sache. „Die sitzen nicht da und sagen: Tag, bring‘ mir was`, sondern die machen.“
Gerade dieses Projekt ist für Ben Schwarz ein schönes Beispiel für landkreisübergreifende Hilfe. „Es zählt doch das Ergebnis“, unterstrich er. Zumal, wenn wie im Fall Papua-Neuguinea mit überschaubaren Beträgen enorme strukturelle Verbesserungen erzielt werden können.
350 bis 400 Schüler besuchen die Vanessa Secondary School in Tansania, für die Irmgard Hautum und Gerd Weikelmann aus Roth seit 2013 die Ansprechpartner in Deutschland sind. Entstanden ist sie aus einer Vision von Wolfgang Machowetz. Der Ingenieur aus der Kreisstadt hatte 2006 den Grundstein für das Projekt gelegt und es später Irmgard Hautum anvertraut. Die wiederum sprach ihren Nachbarn Gerd Weikelmann an, der Rest ist Geschichte.
Herzensangelegenheit und auch Kern des Engagements ist zum einen die Überzeugung, dass „Bildung hilft“. Zum anderen möchte die Vanessa Secondary School aber gerade auch Waisenkindern Chancen bieten. Ziel ist auch da, Wege in die Selbstständigkeit aufzuzeigen und das nötige Rüstzeug mitzugeben. „Das ist besser als jede dauerhafte Unterstützung“, sind Hautum und Weikelmann überzeugt, die froh berichten können, dass dieser Gedanke auch bei ihren Schützlingen längst angekommen ist.
So wird auf eigens dafür gepachteten Feldern Paprika angebaut und weiterverarbeitet, es wird genäht und verkauft. „Dieser Wille, das Leben zum Besseren zu gestalten, ist schön zu sehen.“ Nicht vergessen werden sollte der Umkehrschluss: Die Gesellschaft gewinnt, wenn sie Waisen eine Chance gibt.
Das Duo Hautum/Weikelmann liefert den besten Beweis gleich mit. Von den Waisen, die individuell zusätzlich gefördert wurden, sind drei in der Zwischenzeit als Lehrer an die Schule zurückgekehrt. „Da haben wir Perspektiven geschaffen für Menschen, die sonst nie eine gehabt hätten.“ Ein Satz, der sitzt. Und (hoffentlich) als Motto für die Landkreis-Spendenaktion dient.
Hintergrund/Gut zu wissen: Die neue Spendenaktion läuft bis zum 30 April 2026. Die Kontoverbindungen dafür sind bei der Sparkasse Mittelfranken-Süd DE76 7645 0000 0000 1818 18 sowie der VR-Bank Mittelfranken Mitte DE03 7656 0060 0004 7501 52 eingerichtet. Weitere Informationen sowie eine Vorstellung und Kontaktdaten zu den Projekten finden sich auf der Homepage des Landratsamtes.
Dokument zum Download
Spendenaktion "Jeder Bürger ein Euro"
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