Sicherer & gesunder Babyschlaf
Wie viel Babyschlaf ist "normal"? Wie schläft das Baby gut und sicher? Hier finden junge und werdende Eltern alles rund um den richtigen Babyschlaf!
Schon Babys brauchen unterschiedlich viel Schlaf
In den ersten drei Monaten schlafen Babys durchschnittlich 16 bis 18 von 24 Stunden, gleichmäßig auf etwa fünf Schlafphasen verteilt. Doch auch für das Schlafen gilt: Jedes Kind ist anders, und Abweichungen vom Durchschnitt sind völlig normal. Das gilt sowohl für den Schlafbedarf als auch die jeweilige Schlafdauer. Manche Kinder sind wahre „Murmeltiere“, andere sind nur mit großer Mühe zum Schlafen zu bringen. Einige schlafen schon früh durch, bei anderen dauert es etwas länger – und wieder andere schlafen für einige Zeit durch und dann plötzlich wieder nicht mehr.
Babys können sich nicht „entscheiden“, jetzt zu schlafen, sondern werden vom Schlaf übermannt. Sind sie allerdings nicht wirklich müde, wenn man sie zum Schlafen in ihr Bettchen legt, sollte man sich nicht wundern, wenn sie nicht zur Ruhe kommen. Achten Sie daher immer auch auf Zeichen von Müdigkeit bei Ihrem Baby.
Um gut zu schlafen, brauchen Babys Geborgenheit und Verlässlichkeit
In der ersten Lebenszeit, in denen sich ein Kind „in die Welt einfindet“, muss es seinen Rhythmus zwischen Hunger und Sattsein, Schlafen und Wachsein erst noch entwickeln. Vor allem in den ersten drei Monaten braucht Ihr Baby einen engen Körperkontakt, um Ihre Nähe zu spüren und sich sicher und geborgen zu fühlen. Es braucht die Erfahrung, dass seine Signale verstanden und seine Bedürfnisse nach Nahrung, nach Schlaf, aber auch nach Unterhaltung und Zuwendung verlässlich befriedigt werden.
Indem Sie Ihrem Baby so das Gefühl von Nähe und Verlässlichkeit vermitteln, machen Sie das Schlafengehen für sich und Ihr Kind zu einer schönen und intensiven Zeit.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/babyschlaf /(Auszug) CC BY-NC-ND
Schlafprobleme?
Vorab: Es ist ganz natürlich, dass Babys ihren Schlaf-Wach-Rhythmus in den ersten Lebensmonaten noch dem Tag-Nacht-Wechsel anpassen müssen. Wenn sich dann jedoch gar kein Rhythmus einstellen will, das Baby oft nicht zu beruhigen ist und häufig sehr schlecht einschlafen kann und auffällig oft aufwacht und weint oder schreit, wird von Schlafproblemen gesprochen. Eltern sollten natürlich auch während der ersten Lebensmonate jederzeit ärztlichen Rat suchen und sich um Hilfe bemühen, wenn sie sich Sorgen über das Schlafverhalten ihres Kindes machen oder die Belastung für sie zu groß wird.
Die Ursachen für Schlafprobleme im Säuglings- und Kleinkindalter können vielfältig sein. Manchmal sind die Probleme körperlichen Ursprungs (z. B. Unreife bei Frühgeborenen), vielleicht liegt eine organische Erkrankung vor. Manchmal geht es um seelische Belastungen. Manchmal spielen auch Umweltfaktoren (Lärm, Licht, Rauch) eine Rolle. Auch bestimmte Behinderungen können mit Schlafproblemen einhergehen. All diese Ursachen sind aber relativ selten. In den meisten Fällen sind anhaltende Schlafprobleme die Folge ungünstiger Schlafgewohnheiten.
Babys, die sich mit dem Ein- und Durchschlafen schwer tun, zeigen oft auch in anderen Bereichen Probleme. Vor allem in den ersten Lebensmonaten gehen Schlafprobleme häufig mit übermäßigem Schreien einher, in manchen Fällen treten auch Schwierigkeiten beim Füttern auf. Fachleute sprechen dann manchmal von sogenannten „Regulationsstörungen“. Dahinter verbergen sich besondere Schwierigkeiten des Säuglings, sein Verhalten altersentsprechend angemessen zu regulieren, sich zum Beispiel aus einem Erregungszustand mit Hilfe seiner Eltern wieder einzupendeln. Solche Schwierigkeiten sollten immer zusammen betrachtet und gegebenenfalls zusammen behandelt werden.
Auch hierfür gibt es eine Reihe möglicher Ursachen. Häufig ist das Miteinander zwischen Eltern und Kind, das gegenseitige Kennenlernen erschwert. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass ein Kind von seinem Temperament her zur Unruhe neigt und sich nur schwer beruhigen lässt. Elterliche Beruhigungsversuche bleiben dann oft erfolglos. Diese Kinder sind für Eltern sehr anstrengend und verlangen ihnen ein besonders großes Einfühlungsvermögen ab.
Andererseits tun sich auch manche Eltern schwer damit, die Signale ihres Kindes wahrzunehmen, richtig zu deuten und angemessen damit umzugehen. Aus solchen „Missverständnissen“ kann allzu leicht ein Teufelskreis entstehen. Je eher in solchen Fällen fachliche Hilfe beansprucht wird, umso besser lässt sich vermeiden, dass das Miteinander von Eltern und Kind dauerhaft erschwert wird.
Bei ernsthaften und dauerhaften Schlafproblemen sollten Sie immer von Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin abklären lassen, ob keine chronischen oder akuten Krankheiten dahinterstecken. Er oder sie kann bei bestimmten Schlafproblemen auch feststellen, ob eine Schlafstörung vorliegt. Aber auch immer dann, wenn die Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen Sie und das Kind sehr belasten oder der Familienalltag hierdurch beeinträchtigt wird, sind sie die richtigen Ansprechpartner. Sie können Ihnen bei Bedarf geeignete Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen nennen.
Mit fachlicher Unterstützung und oft nur einigen wenigen (Verhaltens-)Änderungen können Eltern den Umgang und das Miteinander mit dem Kind erleichtern und die Probleme in den Griff kriegen.
Wichtige Aspekte in Hinblick auf Schlafprobleme sind hierbei
- Information über Schlafentwicklung und Schlafgewohnheiten von Kindern (ggf. mit Hilfe eines Schlaftagebuchs),
- Gegebenenfalls Aufklärung über Besonderheiten bei Schlafstörungen von Kindern mit einer Behinderung,
- Strukturierung des Tagesablaufs,
- Rechtzeitiges Erkennen von Müdigkeit des Kindes,
- Entwicklung eines individuellen Einschlafrituals,
- Gegebenenfalls Aufstellen von Ein- und Durchschlafregeln und
- Umsetzen dieser Regeln sowohl beim abendlichen Einschlafen wie auch beim nächtlichen Wiedereinschlafen.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/schlafprobleme/schlafprobleme-baby/, CC BY-NC-ND
Lokale Unterstützung (extern)
Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi)
Die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) ist Anlaufstelle für alle werdenden Eltern, Alleinerziehende und Familien mit Kindern bis zu sechs Jahren im Landkreis Roth.