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POSITION DER BAYERISCHEN JUGENDARBEIT GEGEN
SEXUALISIERTE GEWALT:
Gewalt entsteht, wo Grenzen überschritten werden - Prävention von sexuali-
sierter Gewalt in der Jugendarbeit
Sexualisierte Gewalt kann an allen Orten stattfinden, an denen Kinder sich auf-
halten, wie z.B. Sport-, Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen.
Jugendarbeit soll ein sicherer Ort sein, an dem junge Menschen bestmöglich
vor Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt geschützt sind. Dafür brau-
chen Organisationen eine passgenaue Gesamtstrategie zur Prävention, die auf
verschiedenen Ebenen ansetzt und das Risiko von Übergriffen wirksam verrin-
gert.
Grundsätze:
Prävention sexueller Gewalt ist nicht Zeichen eines "schlechten Gewissens",
sondern ein Qualitätsmerkmal guter Kinder- und Jugendarbeit.
Prävention sexueller Gewalt setzt zuerst und vor allem bei den Erwachsenen
an. In ihrer Verantwortung liegt es, Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu
schützen.
Organisationen benötigen ein auf ihre Gegebenheiten abgestimmtes Präven-
tionskonzept, dessen Bausteine und Maßnahmen prozesshaft entwickelt und
umgesetzt werden.
Ein wichtiges Thema beim Schutz vor (sexualisierter) Gewalt ist deshalb die Er-
stellung von Schutzkonzepten in allen Institutionen und Bereichen, in denen
mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird.
Leitziele sind:
• Ein "Netz der Sicherheit" schützt junge Menschen in der Jugendarbeit vor
Übergriffen
• Potenzielle Täter*innen werden durch wirksame Schutzmaßnahmen fern
gehalten
Was ist ein Schutzkonzept?
Wirksamer Schutz vor sexueller Gewalt kann nicht durch punktuell stattfin-
dende Präventionsangebote erreicht werden. Organisationen brauchen eine
Gesamtstrategie für Schutzmaßnahmen, die die spezifischen Strukturen und
Prinzipien von Jugendarbeit einbeziehen und auf allen Ebenen von Jugendver-
bänden wirksam werden.
60 Jugendliche Fachkräfte Ehrenamtliche Eltern